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100 Places in Berlin

Sarah Eick

Die Ausstellung „100 Places in Berlin“ der Künstlerin Sarah Eick zeigt die außergewöhnlichen Architekturbilder ihrer Bildsprache entsprechend in einem urbanen Umfeld. Ein seit der Pandemie geschlossenes Geschäft wird zur Bühne des während des Lockdowns entstandenen Projektes.

Sarah Eick ist während des Lockdowns mit ihrer Kamera durch das menschenleere Berlin gelaufen und hat Ecken, Häuser und Orte fotografiert, die in dieser Zeit ganz anders zum Vorschein kamen. Zurück im Studio löste sie die Gebäude digital aus ihrer Umgebung leicht heraus, um sie in den Fokus zu rücken. Die Bilder zeigen Architektur ohne Menschen – und nebenbei hundert bekannte sowie außergewöhnliche Orte in Berlin.

Sarah Eick, Imbiss, Fotografie, 2021

Das bereits erschienene Buch „100 places in Berlin“ ist auch eine Postkartensammlung. Jedes Gebäude Berlins wird zur Postkarte – zu einem zeitlosen Medium, um mit Menschen wieder Kontakt auf zu nehmen. Das Vorwort verfasste die Berliner Schriftstellerin, Publizistin und Kunsthistorikerin Tanja Dückers:

Sarah Eick gelingt das große Kunststück, das auch Urberliner:innen wie mir, die sehr viele Fotografien über ihre Heimatstadt gesehen haben, noch Bewunderung abverlangt:
Denn ihre Fotos geben zweifellos Berliner Motive wieder, doch gleichzeitig sind es Werke von einer großen, translokalen, abstrakt-poetischen Qualität. (…) Eigentümlich kontextlos, fast wie Ufos, wirken die bekannten Gebäude und Stadtansichten Berlins bei Sarah Eick. Ohne jede Form von historisierendem oder nostalgischem Pathos lässt Eick ihnen eine große Würde zukommen. Selbst eine Imbiss-Bude sieht bei ihr erhaben aus.

Tanja Dückers sprach im Kulturmagazin Fazit bei Deutschlandfunk Kultur über „100 places in Berlin“: „Ich denke, dass sie (Sarah Eick) damit etwas Zeithistorisches geschaffen hat, weil sie den Blick auf bestimmte Brandmauern lenkt, auf bestimmte Gebäudeachsen zueinander, zugemauerte Fenster und Türen. Aber sie macht das nicht in einer Weise wie in Berlin sehr oft fotografiert wird: sehr emotional, manipulierend, die verrückte, coole, multikulturelle Stadt; man wird ja sehr oft gelenkt. Sie lässt einfach die Wand, die Struktur, die Mauer, das Dach für sich sprechen – ohne das zu bewerten. Das finde ich viel stärker als die Absicht hinter dem Foto. (…) Ich würde eher von Hyperrealität sprechen als von Illusion.“

Sarah Eick, Hausecke, Fotografie, 2021

Die artrelations Pop-up Galerie im Erdgeschoss des MOA, Birkenstraße 23, 10559 Berlin-Moabit, zeigt eine umfassende Auswahl der Fotografien Sarah Eicks aus dem Projekt „100 Places in Berlin“.

Vernissage: 10.02.2023 von 18:30 Uhr bis 22:00 Uhr.

Öffnungszeiten 11.02. bis 24.02.2023 von Dienstag bis Samstag 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr und nach Vereinbarung.

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